Pflanzenmehl aus der Linde

Kürzlich bin ich gefragt worden welchen Beitrag ich als nächstes veröffentlichen werde! Und ich muss Euch sagen, in den seltensten Fällen habe ich einen Plan. Am einfachsten fällt es mir, wenn ich durch irgend etwas inspiriert werde und einfach drauf los schreibe.

So wie heute! Vor ein paar Tagen habe ich mir ganz junge Lindenblätter zum trocknen gesammelt. Und wie ich so jedes einzelne Blatt in meinem Trockenschrank auslege und wahrnehme, dass die Blätter herzförmig sind, hatte ich so eine Freude daran, dass ich mich tiefer mit diesem Baum beschäftigt habe.

Vorkommen in der Natur

Lindenbäume sind häufig als Alleebaum oder in Parks oder auf den Dorfplätzen zu finden. Bei uns gibt es die Sommer- und die Winterlinde. Wenn man beide Arten in der Nähe beobachten kann wird man feststellen, dass die Sommerlinde früher austreibt als die Winterlinde.

Es gibt aber auch ein Merkmal an den Blättern. Die Winterlinde hat rotbraune Haarbüschel in den Blattnervenwinkeln und die Sommerlinde ist weißbärtig.

Die Blätter sind schief herzförmig und die betörend duftenden, gelbweißen Blüten sind am Stiel mit einem zungenförmigen hellgrünem Hochblatt verwachsen.

Die Kraft des Baumes

Wie jedes Heilkraut hat auch jeder Baum seine besondere Energie und Heilkraft. Bäume können uns aufrichten, uns verwurzeln oder uns ihre große Kraft spüren lassen, wenn wir uns auf sie einlassen.

Steht ein Lindenbaum in der Blüte und man läuft an ihm vorbei bekommt man einen aromatisch süßen Duft ab. Der Duft hat eine beruhigende Wirkung auf unser Gemüt. Nehmt Euch mal die Zeit und setzt Euch lange unter einen blühenden Lindenbaum und ihr werdet die beruhigende Wirkung merken.

Vielleicht wurden auch deshalb früher unter der Dorflinde Gericht gehalten. Aber auch die Feste fanden um sie herum statt.

Sie ist ein dem Menschen zugeneigter Baum mit einem liebenswürdigen Baumwesen. Sie verbindet sich wie kein zweiter mit einer Familie oder einem Ort.

Verwendung

In der Literatur findet man viele Rezepte mit Lindenblüten. Ich möchte mich heute aber auf die Blätter konzentrieren.

Hildegard von Bingen empfahl: „Im Sommer soll man sich, wenn man schlafen geht, mit frischen Lindenblättern die Augen bedecken. Das macht die Augen rein und klar“

Die Blätter der jungen Linde schmecken gut, mild und delikat. Am besten erntet man sie im Frühjahr wenn sie noch ganz jung sind. Solange sie auf der Oberseite einen matten Glanz besitzen und sich butterweich anfühlen, wenn man darüber streicht. In dieser Zeit kann man die Blätter z.B. auf

  • Salat damit bereichern oder
  • ein gebuttertem Toastbrot legen und mit Zitrone und Worcestersoße würzen
  • wie Spinat kochen

Ich mache uns in diesem Jahr ein Pflanzenmehl oder Streckmehl aus den getrockneten Lindenblätter.

Früher hat man unter das Getreidemehl grünes Pflanzenmehl gemischt um es zu strecken. So konnte man sparen und hat gleichzeitig noch gesunde Inhaltsstoffe in das Essen gebracht.

Ich habe die Blätter an einem sonnigen, trockenen Tag gesammelt und zum trocknen ausgelegt. Wenn sie rascheltrocken sind, werde ich sie in einer elektrischen Kaffeemühle pulverisieren und in einem dunklen Glas aufbewahren.

Man kann damit z. B. Grüne Pfannkuchen herstellen oder auch selbst gemachte grüne Nudeln. Dazu werde ich Getreidemehl mit dem grünen Pflanzenmehl vermengen.

Was habt Ihr für eine Idee um das grüne Pflanzenmehl zu verwenden? Ich bin gespannt was Ihr mir für Vorschläge bringt.

Eure Karin

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