Giersch – unbeliebt im Garten – aber segensreich für die Gesundheit

Der Giersch ist auch so ein Kraut, das ich mir freiwillig in den Garten geholt habe. Viele Gartenbesitzer kennen ihn als unausrottbares Unkraut. Sie versuchen mit allen möglichen Mitteln diese Pflanze aus ihrem Garten zu verbannen – anstatt den Giersch einfach zu verwenden. Er ist nämlich eine geschätzte Heilpflanze und ein nährstoffreiches, gesundes Wildgemüse, das je nach Witterung sehr lange im Jahr noch verfügbar ist.

Außerdem kann man ihn, bevor er Samen ansetzt, ohne Wurzeln als mineralstoff-reiches Kraut zur Verbesserung des Kompostes verwenden.

Wer ihn im Garten hat, sollte dieses vielseitige Kraut häufig auf den Speiseplan setzen. Durch eifrige Ernte lässt sich auf ganz natürliche und angenehme Weise die Ausbreitung dieser wuchsfreudigen Pflanze eindämmen. Er verträgt das ständige abernten der jungen Blätter auf Dauer schlecht und zieht sich bei solcher Behandlung deutlich zurück.

Voilá – Ihr habt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen

„Unkrautbeseitigung“ und gesunde Ernährung. Der Giersch ist ein absolutes Vitamin-C-Wunder. Er enthält ca. 15mal mehr davon als Kopfsalat, viermal so viel wie Zitronen und doppelt so viel wie der Rosenkohl. Außerdem hat er 13-mal so viel Mineralstoffe wie der Grünkohl, der ja als mineralstoffreichstes Kulturgemüse gilt. Der Giersch enthält reichlich Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Zink, Kupfer, Vitamin A, Eiweiß und sekundäre Pflanzenstoffe.

Erkennungsmerkmale sind die drei-kantigen, gefurchten, kahlen Stängel, länglich-eiformige, gezähnten Blätter, die meist in einer Dreiergruppe angeordnet sind.

Er wird in der Volksmedizin erfolgreich zur Linderung bei Gicht eingesetzt. Hierzu ist ein Giersch-Bad das erste Mittel der Wahl, das man auch bei Rheuma, Ischias und Hämorrhoiden anwenden kann:

150g frische Blätter in 1 Liter Wasser aufkochen, 5 Minuten köcheln und anschließend noch 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen und in das ca 38° warme Badewasser gießen. Nach 15 Minuten Badedauer die Wanne verlassen. Nicht abtrocknen – sondern feucht den Bademantel anziehen und etwas nachruhen. Wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.

In der Kräuterküche verwendet man die jungen Blätter (erkennt man übrigens daran, dass die Blätter hellgrün glänzen). Einfach grob zerkleinern und in den Salat geben. Er wirkt mild harntreibend, krampflösend, entzündungshemmend und entsäuernd. Er soll die Harnkristalle aus den Gelenken befördern und den Harnsäurewert im Blut senken.

Ich möchte Euch heute mein Rezept für ein Giersch Kräutersalz anbieten.

ZUTATEN

2 Handvoll Gierschblätter

100 – 150g Tiefensalz

ZUBEREITUNG

Wenn Ihr die Gierschblätter in der freien Natur sammelt, solltet Ihr die Blätter waschen und gut trocken schleudern. Die trockenen Blätter im Mixer zu grünem Mus pürieren, das Salz dazu geben und alles nochmal mixen bis sich das Salz grün gefärbt hat. Salz auf ein Backblech streichen und abgedeckt ein paar Tage trocknen lassen. Wenn es getrocknet ist wird es ziemlich hart sein. Daher alles noch einmal in den Mixer geben. Kurz mixen und fertig ist das Giersch Salz.

ANWENDUNG

Als gesundes, vitamin- und mineralstoffreiches Salz nach Geschmack in allen Speisen und Salatsoßen verwenden. Schmeckt auch sehr gut auf ein einfaches Butterbrot. Ebenfalls sehr lecker auf Tomatenscheiben gestreut.

Dieses Salz kann man übrigens mit allen möglichen Wildkräutern herstellen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim herstellen!

Eure Karin

2 Gedanken zu „Giersch – unbeliebt im Garten – aber segensreich für die Gesundheit

  1. Andi

    Liebe Karin, mal wieder ein wunderbarer Beitrag. Ich hole mir auch immer reichlich Giersch und finde es auch wichtig, ihn „populär“ zu machen. So ein schönes Heilkraut.

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