Zurück in die Wurzel…

Das ist das Motto der Pflanzen im Herbst. Die oberen Pflanzenteile, wie Blätter und Blüten werden durch das nachlassen der Sonnenkraft immer weniger versorgt. Sie welken und sterben langsam ab.

Die Pflanzenkraft zieht sich in die Wurzeln zurück, um im nächsten Frühjahr wieder nach oben austreiben zu können und den Wildkräutern ihre spezielle Kraft mitzugeben.

Die Wurzeln sind sozusagen die Energiereserve der Pflanzen

Es macht durchaus Sinn fürs Wurzel graben den Zeitpunkt abzuwarten, wenn die ganzen Wirkstoffe in den Wurzeln stecken. Und das ist im Herbst der Fall. Ich habe auch gelesen, dass die Wurzelkräfte erdende Kräfte sind. Und das passt für mich auch sehr gut zum Herbst.

Wenn man im Herbst noch die zurück gehende Pflanze sieht, erkennt man auch besser, welche Wurzel man gräbt. Dies ist im Frühjahr nicht so einfach zu erkennen.

Das Wurzel graben mache ich mit Achtsamkeit und Ehrfurcht. Ich nehme nur wenige Wurzeln von einer Pflanze mit. Damit sie sich erholen und weiterwachsen kann.

Die Brennnessel, die ich heute in meinem Rezept verwende, breitet sich über ihre Rhizome recht gut aus, hieraus wachsen einzelne Pflanzen empor.

Die Rhizome sind beim Graben automatisch mit dabei und können mit verwendet werden. Nach dem Ausgraben wird die Wurzel unter fließendem Wasser gereinigt.

Aber was kann man mit den Wurzeln machen?

Man kann sie z.B. trocknen und dann zu Pulver zermahlen. Ich werde mit Euch heute eine Tinktur herstellen. Aus dieser Tinktur wird dann ein Haartonikum entstehen.

Dieses Tonikum fördert die Durchblutung der Haarwurzeln und liefert ihnen Mineralien und Spurenelemente. Ebenso kann sie bei Schuppen helfen und lindert Juckreiz auf dem Kopf.

Jetzt komme ich aber zur Zubereitung der Tinktur.

Eine kleine Handvoll Brennnesselwurzel graben und säubern. Die gesäuberten Wurzeln klein schneiden und in ein Schraubglas geben. Mit 40%igem Wodka oder Weizenkornschnaps im Verhältnis 1:3 auffüllen. D.h. ein Teil Wurzel, 3 Teile Wodka.

Das ganze 4-6 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder schütteln. Nach der genannten Zeit am besten durch einen Kaffeefilter abfiltern.

In eine Tropfflasche abfüllen.

Ich verwende die Tinktur nach jeder Haarwäsche. Einfach ein paar Tropfen in die Kopfhaut einmassieren.

Vielleicht habt Ihr ja mal Lust Wurzeln zu graben. Da ist die Brennnesselwurzel ein gutes Anfängerprojekt.

Ihr seht! Die Natur hält zu jeder Jahreszeit etwas Spannendes bereit.

Ich wünsche Euch viel Spaß!

Eure Karin

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