BRENNNESSEL Frittata

Tja, die liebe Brennnessel. Jeder kennt sie und hat bestimmt schon mindestens einmal in seinem Leben ihren Abwehrmechanismus zu spüren bekommen. Ich bin als Kind – als ich das Fahrradfahren lernte –  in die Brennnesseln am Straßenrand gefallen. Na wenigstens bin ich weich gelandet… Mittlerweile liebe ich die Brennnessel. Und ich bin mir sicher, dass ich noch viele Beiträge über die Brennnessel schreibe.

Sie ist so vielfältig zu verwenden, dass man bestimmt Bücher darüber füllen kann. Das tolle ist: Sie ist fast das ganze Jahr verfügbar, je nach Wetterlage bis in den November hinein. Vor kurzem wurden die Wiesen noch einmal gemäht und man findet viele junge Wildkräuter, auch die Brennnessel. Und spätestens im Januar/Februar, wenn man ganz genau hinschaut, spitzeln die kleinen Triebe unter dem alten  Herbstlaub hervor.

Es ist alles von ihr verwendbar. Blätter, Samen und Wurzeln. Ihr wurden schon immer außergewöhnliche Heilkräfte zugeschrieben. Wegen ihres hohen Gehalts an mineralischen Spurenelementen wie Natrium, Kalium, Magnesium, Kieselsäure und Calcium, außerdem Enzymen und Hormonen, Gerbsäure, Stärkemehl und Vitamin A und C, werden die Blätter vor allem bei Eisenmangel und als Blutreinigungsmittel sehr geschätzt. Das pflanzlich gebundene Eisen besitzt eine außergewöhnlich hohe Bioverfügbarkeit (wie schnell gelangt ein Wirkstoff einer Arznei in den Blutkreislauf). Brennnesselkraut vitalisiert und stärkt bei Erschöpfungszuständen und ist stoffwechselfördernd.

Mittlerweile habe ich sie mir sogar freiwillig in meinen Garten geholt. Damit ich sie laufend ernten kann. Und genau das haben wir am Wochenende gemacht. Unsere heißgeliebte Brennnessel Frittata.

Viele Kräuterfrauen können die Brennnessel mit der bloßen Hand anfassen. Ich benutze zum Sammeln dicke Gartenhandschuhe aus Leder. Ich sammle von den jungen Trieben nur die obere Spitze mit dem ersten darunterliegenden Blätterkranz (dieser auch nur, wenn er schön saftig grün aussieht). Zu Hause wasche ich die Blätter kurz ab, sie werden ja gleich verkocht und müssen nicht getrocknet werden. Vor dem klein schneiden gehe ich ordentlich mit dem Nudelholz drüber. So ist gewährleistet, dass die vielen kleinen Brennhaare kaputt gehen und ich kann zum Schneiden mit der bloßen Hand dran gehen.

ZUTATEN f. 4 Personen

400 g   festkochende Kartoffeln
 1         mittelgroße Zwiebel
 3-4      Handvoll Brennnesselblätter
 1 EL    Olivenöl
 5         Eier
 150 g Schafskäse
 Frische Muskatnuss | Pfeffer und Salz

ZUBEREITUNG

1. Kartoffeln schälen, waschen und klein würfeln. In kochendem Wasser etwa fünf Minuten garen und abgießen.
2. Zwiebeln schälen und grob hacken. Die Brennnesselblätter waschen, gut abtrocknen und ebenfalls grob zerkleinern.
3. Das Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin kurz anbraten. Kartoffeln dazugeben und weitere 3 Minuten braten. Am Schluss die Brennnesselblätter zugeben und kurz zusammen fallen lassen.
4. Die Eier verquirlen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und gleichmäßig in die Pfanne gießen. Den Schafskäse dazu bröseln und alle Zutaten gut vermischen. Die Frittata zugedeckt bei mittlerer Hitze stocken lassen.
5. Mit frischen Tomatensalat servieren oder am nächsten Tag kalt essen.

Die seelische Wirkung der Brennnessel

Zum Schluss möchte ich auch noch auf die seelische Wirkung der Brennnessel eingehen. Heilpflanzen machen keinen Unterschied, ob wir körperlich leiden oder ob es unsere Seele ist, die Hilfe braucht. Sie heilen dort, wo etwas nicht heil ist. Denn Körper, Geist und Seele gehören schon immer zusammen. Daher heilen Kräuter nicht nur den Körper sondern auch den Geist und die Seele. Zum Wesen der Brennnessel gehört der Wille, das eigene Leben zu leben. Sie beseitigt hemmende Hindernisse und öffnet uns für schöpferische Tätigkeiten.

So, und nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Nachkochen…

Eure    Karin